1.090.000 Schritte

Der Dichter Matthias Claudius hat schon 1786 gesagt: „Wer eine Reise tut, der hat etwas zu erzählen“.

Ich erzähle von einer Reise, von meiner Reise der Milchstraße Richtung Westen folgend, von meiner Reise auf dem tausendjährigen Weg, von Saint-Jean-Pied-de-Port in Frankreich über die Pyrenäen auf dem Napoleonischen Weg, den Königsstädten in der Mitte Spaniens folgend nach Santiago de Compostela zum Grabe des Apostels Jakobus.
Ich erzähle von einer Liebe, die so groß ist, dass man kaum Worte dafür finden wird, von Ge-fühlen so tief, wo Sprache und Geschriebenes an die Grenzen des Erzählbaren gelangen.
Ich erzähle von meinem Schicksalsweg, der mir immer und immer im richtigen Augenblick das gab, was ich zu brauchen schien, im Guten wie im Argen. Eine Reise, die mich körperlich und seelisch an meine Grenzen versetzte, was wichtig und richtig für mich war. Eine Reise, die mir meine verlorene Spiritualität und den Glauben an Schicksal und Höherem da draußen zurückgebracht hat.

Deutsch (ISBN : 978-88-941013-7-9)
Italienisch (ISBN : 978-88-941013-9-3)

Für mich besteht jedenfalls kein zweifel: dieses Buch ist sicherlich Josef Oberhollenzers Lebensleistung der letzten eineinhalb Jahre. Die Höhenmeter, die Unbilden der Meteorologie, die damit verbundenen jeweils physischen und psychischen Leiden.

Genau das tut Josef. Er bricht Anfang April vorigen Jahres von Bruneck aus auf, um vom Fuß der Pyrenäen auf Schusters Rappen die Wahlfahrt nach Santiago de Compostela anzutreten. Er beendet sein Unterfangen einen Monat später – am Ziel – in der Kathedrale zu Compostela. Gut werden Sie sagen: Diesen Weg gehen Wahlfahrer schon seit einem halben Jahrtausend.

Er beschließt bald danach diesen Weg erinnernd aufzuschreiben, bedenken sie gleich mit: einer der mit literarischem Tun – soviel ich weiß – bis dahin nichts am Hut hatte. Möglicherweise las er Bücher, aber Schreiben –Bücher schreiben – war für ihn, den Wirtschaftstreibenden weder Freizeit- und schon gar nicht Alltagsgewerbe. Josef geht nun zum zweiten Mal den Weg, diesmal den 160 Seiten langen, harten Pilgerweg der Schriftstellerei –. Schriftstellerei ist mir als große Plackerei bekannt: der Autor sitzt vor einem leere Blatt, oft Stunden und Tage lang, um Bilder und Lebenssituationen, Menschengestalten zu benennen und zwar so, dass er damit Welt leben kann. Josef Oberhollenzer hat sich zugetraut, den relativ kurzen aber folgenschweren Abschnitt seines Lebens, den des Pilgers, schreibend darzustellen.

Josef beschließt sein Buch im Eigenverlag zu veröffentlichen und es just – was gar nicht so selbstverständlich ist – in seiner engsten Umgebung, hier in Sand, seinen eigenen Leuten vorzustellen. Unter dem Künstlernamen: Josef von Sand. Wobei er sicherlich – mit Verlaub Josef- mit seiner Herkunft kokettiert.

Eine beschwerliche Reise also würde man meinen, die da im Buch erzählt wird. Nein: Das Buch liest sich meiner Meinung nach geradezu in der Umkehrung der Beschwerlichkeit des Wallfahrens.

Erlauben Sie mir noch einen abschließenden Gedanken: Gehen Sie mit dem Erzähler Josef Oberhollenzer die Million Schritte auf der Wallfahrt nach Compostela. Ich möchte mir vorstellen, dass das Werklein so manchen Leser / Leserin nicht mehr loslässt. Das Buch kann das Faszinosum des Wallfahrens schmackhaft machen.

 

Ein tolles vorallem spannendes Buch von Josef v.Sand.
Ich war von der ersten Seite an fasziniert und mitgerissen, als würde ich jeden Schritt jeden Gedanken mitgehen und mitdenken.
Wundervoll geschrieben bis zur letzten Seite !!
Es lohnt sich sehr das Buch zu lesen und in Gedanken jeden einzelnen Schritt mit zu laufen .

 

so ein schönes Buch! Sehr zu empfehlen – macht Lust los zu laufen und sich zu entdecken und dem Altag zu entfliehen !
Das Leben bietet soviel mehr als wir denken!

Einige Eindrücke von der Pilgerwanderung nach Santiago de Compostela.